Wir verstehen uns, obwohl zumeist nur in kleiner Besetzung auf der Bühne, als Theater der Vielfalt, alle Genres sollen ausgekostet werden. Nur eines ist allen Genres gemein: Ein für Lechthaler-Belic ureigener Stil: Reduzierung auf Wort, Betonung, Sprachbilder,

kurz - Reduzierung auf das Wesentliche.

Intimes Theater

Seit Silvester 2000/01 macht  sich das Theater Lechthaler-Belic zur Aufgabe, Kleinode der Theaterliteratur, fern vom großen Theaterbetrieb, in kleinem, geradezu intimen, Rahmen zu präsentieren.  Hautnah am Publikum versuchen Lechthaler-Belic literarisches Interesse zu wecken.

Im  Dezember 2008

ist es gelungen, nach viermonatiger Bauzeit, eine eigene, fixe Spielstätte zu eröffnen. Ein kleines, feines Theater, das die Richtigkeit des bisher verfolgten Weges bestätigt und auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen lässt.

Kleines Haus mit großer Lust

Das vermutlich kleinste Theater von Graz feiert sein zehnjähriges Bestehen: Lechthaler-Belic, ein universelles Duo.

von Frido Hütter

Frei von kunstfeindlichen Zwängen, von fantasietötenden Beschränkungen, abhängig nur von den eigenen Fähigkeiten, Temperamenten und Einfällen. Ein schillerndes Kleinod." So beschreibt Eva Schäffer, Doyenne der steirischen Kulturjournalisten, das Theater Lechthaler-Belic.

Nun feiert dieses die ersten zehn Jahre seines Bestehens. Mit Bernard Slades Seitensprung-Komödie "Nächstes Jahr - Gleiche Zeit". Mit der Rosie Belic und Nikolaus Lechthaler im Jahr 2000 erstmals als eigenes Theater in Erscheinung traten.

Davor lagen lange Wanderjahre als Schauspieler. Rosie Belic stand schon mit vierzehn auf der (Märchen-)Bühne. Spielte danach Kabarett, Volkstheater und gastierte fünf Jahre lang am Grazer Schauspielhaus.

Nikolaus Lechthaler wiederum begann bei der Grazer Komödie, vazierte quer durch internationale und österreichische Bühnen. Beide führten auch immer wieder selbst Regie.

Seit 2000 sind sie ihr eigenes Theater, 40 Produktionen umfasst ihre bisherige Bilanz. Mittlerweile haben sie auch ein eigenes Haus. Am oberen Ende der Herrgottwiesgasse bauten sie mit viel Eigeninitiative ("Und ohne zusätzliche Förderungen") eine ehemalige Bäckerei zu einem entzückenden, aber hoch funktionellen Klein(st)theater mit 80 Sitzen um und bespielen es 120 Mal im Jahr.

Sie machen (fast) alles selbst, was in anderen Theatern ganze Teams machen. Bernhard Muik (Schauspieler und Lichttechniker) und Wolfgang Krasser (als Multitasker) und etliche Sympathisanten gehen im LeBe-Theater zur Hand. Und ab und zu gibt es Gäste auf Bühne und Regieplatz. Aber auch die Truppe selbst gibt Gastspiele, unter anderem mehrfach in Budapest.

Das quicke Duo hat sich vor allem zeitgenössischen Theaterstücken verschrieben, die weniger experimentelle Literatur sind, sondern eher in der angloamerikanischen Tradition des "wellmade play" stehen.